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Digitale Medien, Internet und KI
KI macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
Die SEO ist in KI-Websuche nur noch ein Hygienefaktor.
KI-Chatbots der Big-Tech-Industrie sind allmächtige Black Boxes. Sie werden uns in einem uns vertrauten Ton unaufhörlich manipulieren: profitorientiert, politisch, ideologisch.
Werbeagenturen, öffentlich-rechtliche Sender und Zeitungshäuser haben fleißig die sozialen Medien gemästet und tun es immer noch – aus Angst, den Anschluss zu verlieren oder nicht hip zu sein. Heute beobachten sie fassungslos, wie die Big-Tech-Unternehmen, bewaffnet mit KI-Wunderwaffen, ihnen den Weg ins digitale Nirwana weisen.
Mit jeder Werbekampagne in den sozialen Medien stärken Unternehmen unbewusst jene Big-Tech-Faschisten, die darauf abzielen, unsere demokratischen und sozialen Strukturen zu zerstören.
Alles begann vielversprechend. Doch heute zerstört Big-Tech nicht nur das Internet, sondern unterminiert gezielt unsere liberalen und demokratischen Gesellschaftsstrukturen. Und wie so oft wird später niemand davon gewusst haben, niemand wird mitgemacht haben, niemand wird sich verantwortlich fühlen, – und die Schuld werden stets die anderen tragen.
Es ist nahezu unmöglich, junge Menschen zu eigenständigen und denkenden Designern auszubilden, wenn sie in einer von Social Media geprägten Geschmacksdiktatur sozialisiert wurden.
Im Mittelalter griff der Mob zu Fackeln und Mistgabeln. Heute mobbt er auf Social-Media-Sites.
Die generative KI eines Big-Tech-Unternehmens ist oft nur ein digitaler Parasit, der sich von den geistigen Leistungen und der schöpferischen Kraft anderer ernährt.
Das Credo der Social-Media-Influencer lautet: Wer verdienen will, sollte keine eigene Meinung haben.
Die Mehrheit der Blogger:innen agiert heute als Datentypist:innen, die Pressemitteilungen und KI-generierte Texte umarbeiten und als kreativen Höhepunkt ihr Namenskürzel hinzufügen.
Die Erschaffung und Monetarisierung sogenannter »Künstlicher Intelligenz« ist nichts anderes als der größte Raub geistigen Eigentums in der Geschichte der Menschheit.
Die organische Websuche ist tot. Wer nicht bezahlt, existiert nicht mehr.
Soziale Medien sind in ihrer Grundlogik asozial.
Schriften von Google sind Trojanische Pferde. In ihrem Bauch sind digitale Soldaten versteckt, die uns unablässig belagern und ausspionieren.
Die öffentliche Diskussion in den Medien ist es nicht mehr wert, dass man daran teilnimmt. Denn egal wer, wo, wie, was oder warum sagt, ein intoleranter und bösartiger Shitstorm folgt auf dem Fuße.
Shitstorms in sozialen Netzwerken und Blogs sind ein Beleg für die Schwarmintelligenz des digitalen Mobs. Sie schadet einer demokratischen Netzkultur.
Das Smartphone hat flächendeckend das Tamagotchi ersetzt. Es verwandelt Menschen in tastaturgläubige, apathische, willenlose Zombies.
Was mir spontan zu IT-Nerds einfällt? Der gute alte Lenin: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
Social Media Networks sind die Viren des digitalen Medienzeitalters. Ihre selbstherrlichen Algorithmen werden herzlos versuchen, unsere Sinne und unseren Verstand neu zu formatieren.
Nicht immer ist das sinnvoll, was technisch machbar ist.
Computer sind schlicht und einfach dumm. Und die Mehrheit der Grafikdesigner neigt dazu, sich diesem Niveau vollständig anzupassen. Ein Grund dafür, warum alle Entwürfe gleich aussehen und jeglicher Phantasie und Intelligenz entbehren.
Wir stehen am Anfang eines multidisziplinären Strukturwandels, mit Auswirkungen, die weitaus gravierender sein werden, als es durch die Typografie Gutenbergs geschah. Arbeit wird zur Tätigkeit, analoge Handlungsweisen werden zur Flexibilität, mechanische Zeit wird zur Echtzeit, Sendemasten ersetzen Bahnhofsuhren, Beschleunigung wird zur Gleichzeitigkeit und unsere Lebensräume und Werte werden sich weiterhin nachhaltig verändern. Wer diese Veränderungen erkennt und konstruktiv nutzt, wird sicherlich zu den Gewinnern gehören.
Das Internet befindet sich momentan noch in der virtuellen Steinzeit. Das wird sich aber ziemlich schnell ändern. Es wird die Welt grundlegend verändern. Und das nicht nur zum Besseren. Hi Babe, Big Brother is watching you …
Solange Verlagsleiter ihren Chefredakteuren die Order geben, sich doch bitte mehr ums Anzeigengeschäft zu kümmern, solange kann ich diese Magazine nicht ernst nehmen.
Internetagenturen wie Pixelpark, Kabel New Media und Co. sind doch nur ein virtueller Zauber. Ich sehe weder Wertschöpfung, noch Substanz, noch brauchbare Arbeitsergebnisse. Das sind doch nur gigantische Geldvernichtungsmaschinen. Nur eine Frage der Zeit, bis Auftraggeber und Investoren endlich mit einem blauen Auge aufwachen. Ich bin mir ziemlich sicher, das endet alles mit einem Riesenknall, unzähligen Pleiten und manch einem gebrochenen Herzen.
Das Internet ist nur der Anfang eines fantastischen Paradigmenwechsels. Es wird die Unternehmenskommunikation auf den Kopf stellen und uns vom Diktat der 08/15-Werbeagenturen befreien.
Designphilosophie – Aphorismen zu Gestaltung, Typografie und Fotografie
Gestaltung beginnt im Kopf – und ist stets Ausdruck einer Haltung. Diese Sammlung beinhaltet Positionen und Gedanken zur visuellen Kultur. Sie versteht sich als Fragment einer persönlichen Designphilosophie.
Die archivierten Aphorismen stammen von Wolfgang Beinert. Sie entstammen Logbüchern seiner Volontär:innen und Student:innen, aus Interviews, Publikationen sowie aus persönlichen Notizen. Inhaltlich beziehen sie sich auf Themen aus dem beruflichen Umfeld seiner Tätigkeit als Kommunikationsdesigner, Typograf und Fotograf. Die Sammlung wurde 1994 begonnen und wird fortlaufend ergänzt.
Die Einträge sind nach folgenden Schlagwörtern geordnet:

Wolfgang Beinert ist Kommunikationsdesigner und Fotograf. Als Gestalter arbeitet er für eine Klientel, die auf kosmopolitische Grafikdesignkultur, formvollendete Typografie und phantasievolle Bildkonzepte angewiesen ist. So u.a. für den Club of Rome, Chanel, Vogue, das Goethe-Institut, das British Council, Gmund Büttenpapier oder Leica Camera.
Durch seine »moderne und dennoch zeitlose Typografie« (Graphis, New York) und seine »außergewöhnlichen Gestaltungslösungen« (DesignNET, Seoul) wurde Wolfgang Beinert bereits vielfach international ausgestellt und ausgezeichnet; so beispielsweise vom Tokyo Type Directors Club, Art Directors Club und Type Directors Club of New York.
Das Goethe-Institut widmete ihm 2001 als ersten Grafikdesigner eine Retrospektive. Ein Jahr später wurde Wolfgang Beinert vom US-amerikanischen Designmagazin »Graphis« zu den wichtigen europäischen Grafikdesigner gezählt.
Das Zitieren ist ausschließlich nur mit der Quellenangabe gestattet. Eine Bearbeitungen bzw. sinngemäße Veränderung der Aphorismen bzw. Zitate ist nicht erlaubt. Nur unter diesen Bedingungen ist die Nutzung sowohl privat als auch kommerziell gestattet.
Mögliche Quellenangaben:
Wolfgang Beinert, Grafikdesigner
Wolfgang Beinert, Kommunikationsdesigner
Wolfgang Beinert, Typograf
Beim bibliographischen Zitieren für wissenschaftliche oder journalistische Arbeiten empfiehlt es sich, einen zeitlichen Kontext zum Aphorismus bzw. Zitat herzustellen. Die Quellenangabe sollte dann mit dem Jahr ergänzen werden, aus dem das Zitat stammt, beispielsweise
Wolfgang Beinert, Grafikdesigner, „Jahr, aus dem das Zitat stammt“. Online verfügbar unter „Seiten-URL“ („Datum des Abrufs“).
Wolfgang Beinert, Grafikdesigner, 2004. Online verfügbar unter www.wolfgang-beinert.de/zitate/design/ (4.4.2025).