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Vergütung, Geld und Honorar
In einem Wettbewerbsumfeld, in dem die fortschreitende Entwicklung der künstlichen Intelligenz zunehmend repetitive Tätigkeiten im grafischen Bereich übernimmt, werden künftig nur noch jene Grafikdesigner angemessen vergütet, die sich durch Wissen, Fantasie und Kreativität deutlich vom Rest abheben.
Es existieren zwei diametral entgegengesetzte Märkte, die nicht unterschiedlicher sein könnten: zum einen der sehr große, laute Markt der Amateure, Semiprofessionellen und Berufseinsteiger, auf dem ein mörderischer Wettbewerb zu Dumpingpreisen herrscht, und zum anderen der leise, prosperierende Markt der Professionals mit dem Credo »Good Design is Good Business«.
Designer sind tragischerweise Elois. Sie haben eine blühende Branche in eine wirtschaftliche Brachlandschaft verwandelt, in der nun die Morlocks zu Tisch bitten.
Viele Designer sind leider nicht einmal in der Lage, ihren Kostendeckungsbeitrag auszurechnen. Und dann wundern sie sich, dass sie nichts verdienen und in letzter Konsequenz vor dem Insolvenzrichter stehen.
Es ist völlig egal, wie hoch dein Aufwand für eine Arbeit ist. Hinterher frägt Dich keiner, wie viel Mühen und Zeit Du hineingesteckt hast. Hinterher zählt immer nur das Ergebnis.
Eine Bekannte hat mir erzählt, dass sie bei Jung von Matt an der Alster gegen 5.30 Uhr früh nachgerechnet haben, wie hoch ihr Stundenlohn eigentlich ist. Die morgendliche Milchmädchenrechnung in der Box Rot ergab stolze 6 Mark. Nun frage ich mich ernsthaft, ob ich meiner Haushaltshilfe vielleicht zu viel bezahle.
Jede Pupsfirma lädt heute zu einer »kostenfreien« Wettbewerbspräsentation ein. Und Hinz und Kunz sind scheinbar auch noch froh, an diesem seltsamen Ritual teilzunehmen zu können.
Die meisten Unternehmen kennen die Marktpreise. Aber nur die erfolgreichen Unternehmen haben den merkantilen Wert guten Designs erkannt. Und die verdienen sich damit dumm und dusselig.
Designphilosophie – Aphorismen zu Gestaltung, Typografie und Fotografie
Gestaltung beginnt im Kopf – und ist stets Ausdruck einer Haltung. Diese Sammlung beinhaltet Positionen und Gedanken zur visuellen Kultur. Sie versteht sich als Fragment einer persönlichen Designphilosophie.
Die archivierten Aphorismen stammen von Wolfgang Beinert. Sie entstammen Logbüchern seiner Volontär:innen und Student:innen, aus Interviews, Publikationen sowie aus persönlichen Notizen. Inhaltlich beziehen sie sich auf Themen aus dem beruflichen Umfeld seiner Tätigkeit als Kommunikationsdesigner, Typograf und Fotograf. Die Sammlung wurde 1994 begonnen und wird fortlaufend ergänzt.
Die Einträge sind nach folgenden Schlagwörtern geordnet:

Wolfgang Beinert ist Kommunikationsdesigner und Fotograf. Als Gestalter arbeitet er für eine Klientel, die auf kosmopolitische Grafikdesignkultur, formvollendete Typografie und phantasievolle Bildkonzepte angewiesen ist. So u.a. für den Club of Rome, Chanel, Vogue, das Goethe-Institut, das British Council, Gmund Büttenpapier oder Leica Camera.
Durch seine »moderne und dennoch zeitlose Typografie« (Graphis, New York) und seine »außergewöhnlichen Gestaltungslösungen« (DesignNET, Seoul) wurde Wolfgang Beinert bereits vielfach international ausgestellt und ausgezeichnet; so beispielsweise vom Tokyo Type Directors Club, Art Directors Club und Type Directors Club of New York.
Das Goethe-Institut widmete ihm 2001 als ersten Grafikdesigner eine Retrospektive. Ein Jahr später wurde Wolfgang Beinert vom US-amerikanischen Designmagazin »Graphis« zu den wichtigen europäischen Grafikdesigner gezählt.
Das Zitieren ist ausschließlich nur mit der Quellenangabe gestattet. Eine Bearbeitungen bzw. sinngemäße Veränderung der Aphorismen bzw. Zitate ist nicht erlaubt. Nur unter diesen Bedingungen ist die Nutzung sowohl privat als auch kommerziell gestattet.
Mögliche Quellenangaben:
Wolfgang Beinert, Grafikdesigner
Wolfgang Beinert, Kommunikationsdesigner
Wolfgang Beinert, Typograf
Beim bibliographischen Zitieren für wissenschaftliche oder journalistische Arbeiten empfiehlt es sich, einen zeitlichen Kontext zum Aphorismus bzw. Zitat herzustellen. Die Quellenangabe sollte dann mit dem Jahr ergänzen werden, aus dem das Zitat stammt, beispielsweise
Wolfgang Beinert, Grafikdesigner, „Jahr, aus dem das Zitat stammt“. Online verfügbar unter „Seiten-URL“ („Datum des Abrufs“).
Wolfgang Beinert, Grafikdesigner, 2004. Online verfügbar unter www.wolfgang-beinert.de/zitate/design/ (4.4.2025).