- Home
- Designphilosophie
- Positionen und Gedanken über Kunden
Kunden und Auftraggeber
Ich schätze Auftraggeber:innen, die erkannt haben, dass Design nicht Dekoration, sondern die Sichtbarmachung des kulturellen Selbstverständnisses eines Unternehmens ist.
Ich bevorzuge die direkte Zusammenarbeit mit Schumpeter-Unternehmern gegenüber der mit Marketingleuten. Der Unterschied ist wesentlich: Der »Schumpeter« verfügt über ein Produkt, von dem er überzeugt ist und das er verkaufen möchte. Es ist sein »Baby«. Das Marketing hingegen fragt zunächst den Markt, welches Produkt sich verkaufen ließe, und entwickelt daraufhin ein entsprechendes Angebot. Ich persönlich arbeite lieber für Menschen, die Visionen haben und genau wissen, was sie wollen.
Es ist für mich kaum nachvollziehbar, weshalb sich viele meiner Kolleginnen und Kolleginnen fortwährend über ihre »konservativen« Auftraggeber beklagen. Ihr wiederkehrendes Credo lautet: »Mit solchen Leuten könne man kein gutes Design verwirklichen.«
Meine Erfahrung zeichnet ein anderes Bild: Gerade mit konservativen Unternehmen – insbesondere mit Ingenieuren, Juristen und Betriebswirten – habe ich ausschließlich positive Erfahrungen gemacht. Meine erfolgreichsten Projekte entstanden in Zusammenarbeit mit diesen Klienten – Projekte, die schlussendlich sogar im avantgardistischen Tokio ausgezeichnet wurden.
Mein Credo: Erkennen bodenständige Auftraggeber dein Potenzial und deine Verlässlichkeit, stehen sie loyal an deiner Seite – und zwar bis zum Schluss. Dasselbe kann man von manchen hippen Auftraggebern aus der Kultur- und Kreativbranche, deren wichtigste Accessoires häufig ein Kaffeebecher in der linken Hand und ein Zeitgeist-Jargon auf den Lippen sind, nicht uneingeschränkt behaupten.
Jede Pupsfirma lädt heute zu einer ›kostenfreien‹ Wettbewerbspräsentation ein. Und Hinz und Kunz sind scheinbar auch noch froh, an diesem seltsamen Ritual teilzunehmen zu können.
Ich lehne grundsätzlich Auftraggeber ab, für die visuelle Gestaltung nur ein Faktor am Rande ihres Marketingkonzeptes ist.
Ich schätze Klienten, die sich für anspruchsvolles Design, gute Typografie, überzeugende Fotos und klare Texte sensibilisieren lassen, die neue Wege gehen und die das Getto der Mittelmäßigkeit verlassen wollen.
Ich arbeite grundsätzlich nur für Klienten, die mir die Freiheit lassen, mich für ihr Unternehmen zu engagieren, für die ich kein Erfüllungsgehilfe bin, sondern ein hochwertiger Dienstleister, der im Herzen ihres Unternehmens arbeitet.
Designphilosophie – Aphorismen zu Gestaltung, Typografie und Fotografie
Gestaltung beginnt im Kopf – und ist stets Ausdruck einer Haltung. Diese Sammlung beinhaltet Positionen und Gedanken zur visuellen Kultur. Sie versteht sich als Fragment einer persönlichen Designphilosophie.
Die archivierten Aphorismen stammen von Wolfgang Beinert. Sie entstammen Logbüchern seiner Volontär:innen und Student:innen, aus Interviews, Publikationen sowie aus persönlichen Notizen. Inhaltlich beziehen sie sich auf Themen aus dem beruflichen Umfeld seiner Tätigkeit als Kommunikationsdesigner, Typograf und Fotograf. Die Sammlung wurde 1994 begonnen und wird fortlaufend ergänzt.
Die Einträge sind nach folgenden Schlagwörtern geordnet:

Wolfgang Beinert ist Kommunikationsdesigner und Fotograf. Als Gestalter arbeitet er für eine Klientel, die auf kosmopolitische Grafikdesignkultur, formvollendete Typografie und phantasievolle Bildkonzepte angewiesen ist. So u.a. für den Club of Rome, Chanel, Vogue, das Goethe-Institut, das British Council, Gmund Büttenpapier oder Leica Camera.
Durch seine »moderne und dennoch zeitlose Typografie« (Graphis, New York) und seine »außergewöhnlichen Gestaltungslösungen« (DesignNET, Seoul) wurde Wolfgang Beinert bereits vielfach international ausgestellt und ausgezeichnet; so beispielsweise vom Tokyo Type Directors Club, Art Directors Club und Type Directors Club of New York.
Das Goethe-Institut widmete ihm 2001 als ersten Grafikdesigner eine Retrospektive. Ein Jahr später wurde Wolfgang Beinert vom US-amerikanischen Designmagazin »Graphis« zu den wichtigen europäischen Grafikdesigner gezählt.
Das Zitieren ist ausschließlich nur mit der Quellenangabe gestattet. Eine Bearbeitungen bzw. sinngemäße Veränderung der Aphorismen bzw. Zitate ist nicht erlaubt. Nur unter diesen Bedingungen ist die Nutzung sowohl privat als auch kommerziell gestattet.
Mögliche Quellenangaben:
Wolfgang Beinert, Grafikdesigner
Wolfgang Beinert, Kommunikationsdesigner
Wolfgang Beinert, Typograf
Beim bibliographischen Zitieren für wissenschaftliche oder journalistische Arbeiten empfiehlt es sich, einen zeitlichen Kontext zum Aphorismus bzw. Zitat herzustellen. Die Quellenangabe sollte dann mit dem Jahr ergänzen werden, aus dem das Zitat stammt, beispielsweise
Wolfgang Beinert, Grafikdesigner, „Jahr, aus dem das Zitat stammt“. Online verfügbar unter „Seiten-URL“ („Datum des Abrufs“).
Wolfgang Beinert, Grafikdesigner, 2004. Online verfügbar unter www.wolfgang-beinert.de/zitate/design/ (4.4.2025).