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Design, Grafikdesign und Webdesign
Mit der zunehmenden Automatisierung von Inhalten wird individuelles Design zum zentralen Vertrauenselement und sichtbaren Ausdruck von Authentizität und Glaubwürdigkeit. Nur wer inhaltliche Originalität mit unverwechselbarer Gestaltung verbindet, kann sich aus der Masse generischer KI-Inhalte abheben.
Die KI-Suche verändert die Spielregeln des Online-Marketings grundlegend. Während die organischen Reichweiten abnehmen, steigen die Anforderungen der User. Wer Text-Content nicht durch ein eigenständiges, typografisch konsistentes Design ergänzt, verliert an Relevanz bei konvertierungsbereiten Interessenten.
Wenn alle gleich gestalten, bleibt das Besondere unsichtbar.
Wer überlegt gestaltet, schafft Substanz – nicht Effekte.
Gutes Design kennt keine Deadline.
Gute Gestaltung ist das Ergebnis kluger Überlegungen, nicht hastiger Entscheidungen.
Ich steh auf CD-Dominas!
Design ist die Sichtbarmachung einer kulturellen Anspruchshaltung.
Hochwertig sind handwerkliche und schöpferische Leistungen erst dann, wenn ich sie unabhängig von meinem persönlichen Geschmack und Bedarf als außergewöhnliche, authentische, meisterhaft durchdachte und beeindruckende Spitzenleistungen erkennen kann.
Designer sind tragischerweise Elois. Sie haben eine blühende Branche in eine wirtschaftliche Brachlandschaft verwandelt, in der nun die Morlocks zu Tisch bitten.
Schlicht und einfach wirkende Gestaltungslösungen sind in der Regel die schwierigsten.
Designer und Fotografen zeichnen sich in ihrer Mehrheit durch eine gewisse geistige Enge aus. Dies erklärt unter anderem ihre ausgeprägte Empfindlichkeit gegenüber Kritik, ihre Neigung zu fortwährender Klage, ihre oftmals bescheidene wirtschaftliche Situation sowie ihre Anfälligkeit für Neid und Missgunst. Es mangelt ihnen vielfach an soziokultureller Souveränität.
Anspruchsvolle Gestaltung ist in der Phase ihrer Entstehung nicht konsensfähig.
Mit der Ästhetik eines Designs verhält es sich wie mit dem »ersten Eindruck«. Intuitiv entscheidet sich ein Betrachter in den ersten Sekunden dafür oder dagegen.
Guten Geschmack kann man lernen!
Fragen sie doch einmal ihre Mutter, was ein red dot ist? Mal ehrlich: Wissen Sie eigentlich, was Design ist?
Routine ist der Tod der guten Gestaltung; der Tod des unerklärlichen Etwas, das eben da ist oder nicht.
Nahezu alle deutschen Designzentren und Designverbände dienen primär nur noch den wirtschaftlichen Interessen einiger weniger Personen, die diese ehemals gemeinnützigen und ehrenwerten Vereine rücksichtslos für sich instrumentalisiert haben
Die Zeit der idealistischen Designwettbewerbe ist leider vorbei. Denn jedes Provinzei veranstaltet heute einen, jeder macht mit, jeder juriert und jeder gewinnt. Eine wahre Inflation der Mittelmäßigkeit.
Geschmack? Der Geschmack ist wie die Mode ein charakterloser Geselle.
Geschmack ist vermutlich eine kollektive Angelegenheit. Zu manchen Zeiten und an manchen Orten fällt er einer Gesellschaft einfach in den Schoss.
Gestaltung beginnt im Kopf.
Inhalte werden schnell vergessen. Doch der emotionelle Eindruck guten Designs bleibt stabil.
Gutes Grafikdesign in deutschen Werbeagenturen? Unterhalten sie sich doch mal mit einem Art- oder Creativ Director über Gestaltung und Typografie. Spätestens nach fünf Minuten weiß der doch gar nicht mehr, worüber ich mit ihm rede.
Meine wichtigsten Gestaltungsgrundsätze sind Transparenz, Ehrlichkeit und Ästhetik. Unter Transparenz verstehe ich, ein kompliziertes Produkt, eine erklärungsbedürftige Dienstleistung oder einen akademischen Gedanken verständlich darzustellen. Die Ehrlichkeit meiner Arbeiten ist für mich deshalb so wichtig, weil die Menschen in unserem Medienzeitalter ein instinktives Gespür für Wahrhaftigkeit entwickelt haben. Und Ästhetik fasziniert die Menschen. Denn das Streben und das Bedürfnis nach Schönheit und Ästhetik ist uns Menschen angeboren.
Animationen, i-Punkte die blinken, ticken und sich drehen, ersetzen keine gute Gestaltung. Ganz zu schweigen von überzeugenden Konzepten und informativen Texten.
Die Ästhetik eines Designs fesselt und bezaubert den Betrachter. Denn das Streben und das Bedürfnis nach Schönheit ist uns Menschen angeboren.
Design ist manchmal nichts anderes als eine Form der Absatzförderung. Wenn auch die schönste Form.
Gott steckt in den Details. Das ist das simple Geheimnis eines guten Entwurfs.
Ich lehne grundsätzlich Auftraggeber ab, für die visuelle Gestaltung nur ein Faktor am Rande ihres Marketingkonzeptes ist.
Mein Grafikdesign befriedigt nicht nur das Auge, sondern auch den Tastsinn; selbst wenn ich dadurch meine Drucker und Buchbinder in den totalen Wahnsinn treibe.
Designphilosophie – Aphorismen zu Gestaltung, Typografie und Fotografie
Gestaltung beginnt im Kopf – und ist stets Ausdruck einer Haltung. Diese Sammlung beinhaltet Positionen und Gedanken zur visuellen Kultur. Sie versteht sich als Fragment einer persönlichen Designphilosophie.
Die archivierten Aphorismen stammen von Wolfgang Beinert. Sie entstammen Logbüchern seiner Volontär:innen und Student:innen, aus Interviews, Publikationen sowie aus persönlichen Notizen. Inhaltlich beziehen sie sich auf Themen aus dem beruflichen Umfeld seiner Tätigkeit als Kommunikationsdesigner, Typograf und Fotograf. Die Sammlung wurde 1994 begonnen und wird fortlaufend ergänzt.
Die Einträge sind nach folgenden Schlagwörtern geordnet:

Wolfgang Beinert ist Kommunikationsdesigner und Fotograf. Als Gestalter arbeitet er für eine Klientel, die auf kosmopolitische Grafikdesignkultur, formvollendete Typografie und phantasievolle Bildkonzepte angewiesen ist. So u.a. für den Club of Rome, Chanel, Vogue, das Goethe-Institut, das British Council, Gmund Büttenpapier oder Leica Camera.
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Durch seine »moderne und dennoch zeitlose Typografie« (Graphis, New York) und seine »außergewöhnlichen Gestaltungslösungen« (DesignNET, Seoul) wurde Wolfgang Beinert bereits vielfach international ausgestellt und ausgezeichnet; so beispielsweise vom Tokyo Type Directors Club, Art Directors Club und Type Directors Club of New York.
Das Goethe-Institut widmete ihm 2001 als ersten Grafikdesigner eine Retrospektive. Ein Jahr später wurde Wolfgang Beinert vom US-amerikanischen Designmagazin »Graphis« zu den wichtigen europäischen Grafikdesigner gezählt.
Das Zitieren ist ausschließlich nur mit der Quellenangabe gestattet. Eine Bearbeitungen bzw. sinngemäße Veränderung der Aphorismen bzw. Zitate ist nicht erlaubt. Nur unter diesen Bedingungen ist die Nutzung sowohl privat als auch kommerziell gestattet.
Mögliche Quellenangaben:
Wolfgang Beinert, Grafikdesigner
Wolfgang Beinert, Kommunikationsdesigner
Wolfgang Beinert, Typograf
Beim bibliographischen Zitieren für wissenschaftliche oder journalistische Arbeiten empfiehlt es sich, einen zeitlichen Kontext zum Aphorismus bzw. Zitat herzustellen. Die Quellenangabe sollte dann mit dem Jahr ergänzen werden, aus dem das Zitat stammt, beispielsweise
Wolfgang Beinert, Grafikdesigner, „Jahr, aus dem das Zitat stammt“. Online verfügbar unter „Seiten-URL“ („Datum des Abrufs“).
Wolfgang Beinert, Grafikdesigner, 2004. Online verfügbar unter www.wolfgang-beinert.de/zitate/design/ (4.4.2025).












