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Newsletter, Juli 2021
Sehr verehrte Leserin, sehr geehrter Leser, sehr geehrte, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde,
oder
Sehr geehrte Leser*innen, sehr geehrte, liebe Kollegen/innen, liebe Freund_innen,
abgesehen davon, dass Annalena Baerbock und ihr Team den Wahlkampf versiebt und dem Feminismus einen Bärendienst erwiesen haben, geht der Gender-Kampf (und der Kampf um mehr Diversität) weiter.
Ich persönlich habe mich schon vor vielen Jahren entschieden. Denn ich bin der Überzeugung, dass Sprache und Schrift aller Anfang sind. Insofern war ich immer schon ein bekennender Sympathisant von Sternchen, schräg und tief laufenden Strichlein, auch wenn ich mir ab und zu dabei die Zunge verrenkt habe und deshalb alternativ – ganz oldschool – viel zu lange Sätze bilde.
Interessant wird es für mich aber, wenn ich mir den gewerbespezifischen Sprachschatz der jungen Typo-Männchen im Internet anschaue. Auf ihren Websites wimmelt es immer noch so von Fachbezeichnungen, die aus einer dunklen, bleiernen Männerwelt des 19. Jahrhunderts abgeschrieben sind. Da wird mit Brotschrift, Hurenkinder und Schusterjungen um sich geworfen, obwohl schon längst Damen an Bord sind und – sieht man genauer hin – bereits die Mehrheit im grafischen Gewerbe und an den Design-Hochschulen ausmachen.
Nun, meine Herren Männchenblogger, die Welt ist keine Scheibe mehr, sie ist – außer bei der Fußball-Europameisterschaft 2021 – rund und bunt. Und so bin ich auch schon bei meinen neuen Beiträgen für diesen Newsletter. Abgesehen vom et-Zeichen und den Anschnittmarken, habe ich mich wieder auf die Suche nach alten Fachbegriffen begeben. Mein Lieblingsbegriff ist dieses Mal der »Männchensatz«!
Mit herzlichen Grüßen – wo auch immer hin … Ihr/Dein Wolfgang Beinert Everything good is fragile ... Save it!
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